Der Verein Neue Wege e.V. zeichnet sich durch den Verbund der Städte Mettmann, Wülfrath, Heiligenhaus, Haan und Erkrath aus. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, kommunenunabhängig Bußgelder und Spenden zur Finanzierung von Maßnahmen für gefährdete und straffällig gewordene Kinder, Jugendliche und Heranwachsende zu verwalten, bedarfsorientiert einzusetzen und präventive Maßnahmen zu entwickeln.
Der Verein „Neue Wege e.V.“ ist eine interkommunale, sich stetig weiter entwickelnde Einrichtung der Städte Mettmann, Haan, Wülfrath, Heiligenhaus und Erkrath. Die Besonderheit des Vereins besteht darin, dass die 5 Mitgliedsstädte im Vorstand von den hauptamtlichen Jugendhilfen im Strafverfahren vertreten und von ehrenamtlichen Mitgliedern sowie einer unabhängigen Vorsitzenden unterstützt werden.
Die Gründung erfolgte im Jahr 2007 auf Initiative der Jugendgerichtshelfer Wülfrath, Mettmann, Haan und Heiligenhaus. 2015 schloss sich die Stadt Erkrath der interkommunalen Zusammenarbeit an.
Als Einzelkämpfer in ihrer jeweiligen Stadt mit einem begrenzten Budget waren die Jugendhilfen im Strafverfahren nicht in der Lage, engagierte und kreative Ideen zur Vermeidung von Straffälligkeit im Jugendalter und erzieherische Maßnahmen umzusetzen. „Neue Wege“ nimmt als gemeinnütziger Verein Mitgliedsbeiträge ein, bekommt Bußgelder zugewiesen und erhält Spenden.
Mit einem deutlich höheren Budget und durch die enge Zusammenarbeit sowohl im Vorstand als auch mit Kooperationspartnern - andere Fachämter, freie Träger, Handwerker, Naturschutzverbände und Anbieter von Trainingsmaßnahmen - konnten in den 13 Jahren seit der Gründung zahlreiche, wiederkehrende Maßnahmen zur Ableistung von verhängten Arbeitsstunden etabliert werden.
Die Maßnahmen finden an Wochenenden und in den Ferien statt, damit weder Schule noch Ausbildung darunter leiden. Hervorzuheben ist, dass die Betreuer gemeinsam mit den Jugendlichen in der Natur, in Parks, auf Sportgeländen, in Kitas etc. tatkräftig mit anpacken und dabei viel Zeit haben, mit dem einzelnen ins Gespräch zu kommen. So können Ursachen für die Straffälligkeit analysiert und passgenaue Hilfen angeboten werden. Außerdem erfahren die Jugendlichen die Anerkennung der Bürgerinnen und Bürger für ihre sichtbare, gemeinnützige Arbeit.
Neben den regelmäßig wiederkehrenden Maßnahmen, zu denen auch ein Antiaggressionstraining und ein öffentlichkeitswirksames Grafittiprojekt gehören, finden jedes Jahr viele Einzelaktionen im präventiven Bereich statt.
2016 richtete der Verein zusätzlich einen Opferfonds ein, aus dem jugendliche Straftäter ein Darlehen erhalten können, um ihrem Opfer zumindest einen Teil des erlittenen Schadens zu ersetzen. So kann eine Aussöhnung zwischen Täter und Opfer stattfinden und langwierige, oft ergebnislos verlaufende Zivilverfahren werden vermieden.
Ein neues Projekt, das im vergangenen Jahr an den Start ging, macht die Arbeit mit delinquenten Jugendlichen auch während der Pandemie möglich. Der Verein hat Bücher ausgewählt und angeschafft, die sich mit Problemen und Straffälligkeit im Jugendalter beschäftigen. Statt Arbeitsstunden abzuleisten, erhalten Jugendliche die Auflage, sich mit einzelnen Büchern intensiv zu beschäftigen, um anschließend darüber mit der Jugendhilfe im Strafverfahren zu diskutieren.
Wir hoffen auch in Zukunft auf die gute Zusammenarbeit mit Gericht und Staatsanwaltschaft, die für unsere Arbeit unerlässlich ist.
Mit freundlichen Grüßen
Silvia Böhm
Vorsitzende
Die Arbeit des Vereins lebt von der Realisierung und Umsetzung verschiedener Maßnahmen und Projekte. Um nur einige Bereiche vorzustellen, werden im Folgenden die Arbeit im Bereich der Prävention und des Opferfonds sowie die Durchführung des Antigewalttrainings, des Ladendiebstahlpräventionskurses und von Leseweisungen näher erläutert.
Wer mit „Neue Wege e.V.“ zusammenarbeitet, wird schnell feststellen, dass die komplette Arbeit des Vereins durch einen sehr präventiven Charakter geprägt ist. Ganz der Definition von Prävention folgend, werden zielgerichtet Maßnahmen und Aktivitäten geplant und durchgeführt, um zukünftiges delinquentes Verhalten von jungen Menschen zu vermeiden.
Der Verein „Neue Wege“ unterscheidet sich durch einen anderen Ansatz bei den Maßnahmen zur Ableistung von justiziell (gerichtlich) verhängten Arbeitsstunden nach Straffälligkeit. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden nicht nur an gemeinnützige Einrichtungen zur Ableistung ihrer Arbeitsstunden vermittelt. Stattdessen werden eigene Ideen zu Arbeitsprojekten entwickelt.
Der Opferfonds des Vereins „Neue Wege“ soll Opfern im Jugendstrafverfahren schnell und unbürokratisch finanziell entschädigen. Auf diese Weise wird ein materieller Ausgleich auch in solchen Fällen möglich, in denen die Geschädigten sonst kaum eine Chance auf Wiedergutmachung ihres Schadens haben. Es kann dann oft auf ein langwieriges und nervenaufreibendes Zivilverfahren verzichtet werden, was Täter und Opfer hilft.
Mehrmals jährlich finden sozialpädagogisch begleitete Arbeitsprojekte statt. Teilnehmende sind junge Menschen, die im Regelfall straffällig geworden sind und im Rahmen von Diversionsverfahren oder Gerichtsbeschlüssen Auflagen erfüllen müssen.
Das Anti-Gewalt-Training des Vereins Neue Wege ist ein 60 stündiger Trainingskurs für Jugendliche und Heranwachsende, der aus theoretischen, praktischen und körperlichen Übungen besteht. Er dient der Vorbeugung aggressiver Verhaltensweisen im zwischenmenschlichen Umgang bzw. deren Abbau.
Durch die Jugendhilfe schwer erreichbare junge Menschen haben durch den Verein die Möglichkeit, individualpädagogisch, entsprechend ihrer Kompetenzen, an geeigneten Einzelmaßnahmen teilzunehmen
Über die Leseweisung lesen Jugendliche, die straffällig geworden sind, ein Buch, das zur Tat und zur Biographie des Jugendlichen passt. Sie sollen sich mit der Tat innerlich auseinandersetzen. Über das Buch und – damit verbunden - über die Hintergründe zur Tatbegehung des Jugendlichen finden anschließend Gespräche zwischen Jugendlichem /Jugendlicher und der JuHiS statt.
Die Maßnahme wird durch die AWO des Kreises Mettmann angeboten und hat die erzieherische Zielsetzung, Jugendliche zu erreichen, die wegen geringfügiger Ladendiebstähle strafrechtlich auffielen. Der Kurs umfasst 5 Stunden.
Im Rahmen interkommunaler Zusammenarbeit der Städte Mettmann, Wülfrath, Haan, Heiligenhaus und Erkrath verwaltet der Verein zur Förderung der Jugendhilfe kommunenunabhängig die Einnahmen von Bußgeldern und Spenden. Diese sollen zur Finanzierung von Maßnahmen für gefährdete, straffällig gewordene Kinder, Jugendliche und Heranwachsende gemäß den Bestimmungen des Sozialgesetzbuches 8 (SGB VIII) und des Jugendgerichtsgesetzes (JGG) verwendet werden.
Der Verein ist selbstlos tätig und verfolgt keine eigenen wirtschaftlichen Zwecke.
Wir würden uns freuen, wenn Sie den Verein tatkräftig und / oder finanziell unterstützen würden.
Auf Wunsch kann selbstverständlich auch eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden.
Die Kontodaten des Vereins sind wie folgt:
Neue Wege e.V.
Kreissparkasse Düsseldorf
IBAN: DE06 3015 0200 0002 0348 82
BIC: WELADED1KSD
Bei Rückfragen und / oder weiterem Interesse steht Ihnen der Vorstand gerne zur Verfügung.