Nach Ostern wird der Wald gefegt
Ab Dienstag, dem 22.04.2025 räumen elf Jugendliche in der Grube 10 in Haan-Gruiten den städtischen Wald auf. Klingt ungewöhnlich – ist es auch.
Die Jugendlichen müssen nach einem Delikt Arbeitsauflagen erfüllen, die ihnen von einem Gericht oder der Staatsanwaltschaft auferlegt wurden.
Fachlich angeleitet werden sie von Sven Szymanski, den der Verein Neue Wege e.V. zur Umsetzung des Projekts engagiert hat. Denn wer könnte die Arbeiten besser begleiten als ein Sozialpädagoge, dessen Diplomarbeit sich mit „Neuen Wegen der Jugendgerichtshilfe“ beschäftigt hat?
Diese neuen Wege beschreitet seit 2007 auch der Verein Neue Wege e.V. mit Sitz in Mettmann. Die Jugendhilfen im Strafverfahren der Städte Erkrath, Haan, Heiligenhaus, Mettmann und Wülfrath arbeiten für die Umsetzung und Betreuung des Projekts zusammen. Allein könnte keine der Städte ein solches Angebot für jugendliche Straftäter auf die Beine stellen.
Ganz nebenbei ist Herr Szymanski auch noch Garten- und Landschaftsbaumeister und damit eine Idealbesetzung für dieses Projekt.
Bevor es richtig losgehen kann, sind eine Einweisung in die Arbeitsgeräte und die Erläuterung von Vorsichtsmaßnahmen unverzichtbar. Wer mitten im Wald arbeitet, muss vorher wissen, wie z. B. Hilfe in Notfällen geholt werden kann.
Nach der Theorie wird aufgeräumt: Totholz sammeln, Sträuchern Licht und Luft zum Wachsen verschaffen und neue Sträucher pflanzen, Gehwege freilegen und eine Abgrenzung zum Wald schaffen.
Auch den Käfern im Wald – wie viele andere Tiere zum Teil vom Aussterben bedroht – soll geholfen werden. Aus Totholzstämmen werden Käfermeiler gebaut. Wenn die Stämme von der Sonne gewärmt werden, sind sie willkommene Kinderstube für verschiedene Käferarten.
Teamwork und gegenseitige Rücksichtnahme sind bei der Arbeit im Wald besonders wichtig. Sven Szymanski und die Mitarbeitenden der städtischen Jugendhilfen im Strafverfahren hoffen auf Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die dazu bereit sind.